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The Will to Power
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Anfang 1886—Frühjahr 1886 3 [1-19]

3 [1]

Zur Naturgeschichte des freien
Geistes.

3 [2]

Zur
Naturgeschichte des freien Geistes
.
Gedanken und Gedankenstriche
von
Friedrich Nietzsche.

3 [3]

Widmung und Abgesang.

 “Dem, der alle Himmel hell
Und alle Meere brausen macht—”

3 [4]

Der Wille zur Macht.
Vorzeichen
einer Philosophie der Zukunft.
Von
Friedrich Nietzsche.

3 [5]

Mißverständniß der Herrschsucht.
Die Heiterkeit als Erlösung.
Der Tanz.
Spott Über “Göttliches”—Symptom der Genesung.
Das Verlangen nach “festen Thatsachen”—Erkenntnißtheorie wie viel Pessimismus ist darin!
Z[arathustra] als seinen Gegner sich schaffen

3 [6]

Die Vaterlandsliebe ist in Europa etwas Junges und steht noch auf schwachen Beinen: sie fällt leicht um! Man darf sich durch den Lärm den sie macht nicht täuschen lassen: kleine Kinder schrein am lautesten.

3 [7]

“Dumm bis zur Heiligkeit” sagt man in Rußland. [Vgl. Iwan Turgenjeff, Sonderlinge. Deutsch von Wilhelm Lange. In: Vom fels zum Meer, Spemanns's Illustrierte Zeitschrift für das Deutsche Haus. Erster Band. Okt. 1881 bis zur März 1882 (Okt. 1881). Stuttgart: Spemann, 1881:228-241 (235).]

3 [8]

Nach neuen Meeren.

Allerhand Fragen und Fragwürdiges.
für gute Europäer.

Von
Friedrich Nietzsche.

3 [9]

Jenseits von Gut und Böse.
Vorspiel
einer Philosophie der Zukunft.

Erstes Buch: Moral und Erkenntniss.
Zweites Buch: Moral und Religion.
Drittes Buch: Moral und Kunst.
Viertes Buch: Unsere Tugenden.
Fünftes Buch: von der Rangordnung.

 

3 [10]

Unsere Tugenden.

Allerhand Fragen für Fragwürdige.

Von
Friedrich Nietzsche.

3 [11]

Menschliches, Allzumenschliches.

Ein Buch für freie Geister.
Neue Folge.

Und wenn dies Buch ein Spiegel ist und folglich eine Gelegenheit zur Selbst-Bespiegelung: nun, ihr guten Europäer, was haltet ihr von unserer Eitelkeit? Sieht sie sich selber gern—“im Spiegel”? —

3 [12]

Aus der Naturgeschichte des freien Geistes.
Die Philosophie der Zukunft.
Wissenschaftliche Arbeiter.
Künstler.
Zur Philosophie des höheren Menschen.
Zur Verdüsterung Europas.

3 [13]

Diese Einsamkeit ist es, welche wir hüten, wenn wir der religiösen Organisation der Menschheit das Wort reden:—und vielleicht unterscheidet uns nichts so bestimmt von den mißbräuchlich “Freigeister” genannten Heerdenthieren und Gleichheits-Aposteln:—welche allesammt die Einsamkeit nicht ertragen könnten. Religion als Fortsetzung und Vertiefung der politischen Grundlehre gedacht, welche immer die Lehre der ungleichen Rechte, der Nothwendigkeit eines Gesellschafts-Baus mit Hoch und Niedrig, mit Gebietenden und Gehorchenden ist: Religion bedeutet uns die Lehre von der Rangverschiedenheit der Seelen, der Züchtung und Ermöglichung der höheren Seelen auf Unkosten der niederen.

3 [14]

Die Welt ist das nicht werth, was wir geglaubt haben: man ist dahinter gekommen. Der Pessimist giebt uns sogar zu verstehn, dies eben sei ihr Rest von Werth, den sie für uns behalte, daß wir dahinter kommen können—und sie das nicht werth sei was wir geglaubt haben. Die Welt wäre dergestalt ein Mittel, sich die Welt zu verleiden, sich selber bestmöglich zu “entweltlichen”; ein Unsinn, der sich endlich nach unse[li]gen Umschweifen zu begreifen beginnt, eine etwas langgesponnene Komödie der Irrungen, die sich beschämt ins Nichts verliert

3 [15]

Es bleibt genug gegen ein langes Siechthum einzuwenden; am wenigsten wohl möchte ich es den christlichen Moralisten zugeben, daß es den M[enschen] verbessert, namentlich wenn er durch die langwierigen Schmerzen heimgesucht wird, denen man mit kalter Besonnenheit [zuschaut]—weder jenes orientalische stumme taube Sich-Auslöschen, Sich-Ergeben noch jene Überreizung der Willenskraft und der Tapferkeit, die einem solchen Feinde, wie der Schmerz ist, den Stolz, den Hohn, — — —

Inmitten langer Marter, verbrannt gleichsam mit grünem Holze und ohne die Wohlthat, welche Fieber, Ohnmachten — — —

3 [16]

Manzoni
Stifter
(G. Keller)

3 [17]

“Maledetto colui —
     che contrista un spirto immortal!”
           Manzoni (Conte di Carmagnola, Act 2)
[Vgl. F. von Sarburg, Alessandro Manzoni. In: Deutsche Rundschau. Bd. 39. April-Juni 1884:400.]

3 [18]

gangasrotogati “wie der Strom des Ganges dahinfließend” = presto
kurmagati “von der Gangart der Schildkröte” = lento
mandeikagati “von der Gangart des Frosches” = staccato
[Vgl. Julius Jolly, Eine Reise nach Ostindien. IV. Calcutta.. In: Deutsche Rundschau. Bd. 40. Juli-Sept 1884:121. S. Nietzsche's Library. New Sources of Nietzsche's Reading: Julius Jolly.]

3 [19]

Wir Philosophen des Jenseits—des Jenseits von Gut und Böse mit Verlaub!, die wir in Wahrheit gewitzte Interpreten und Zeichendeuter sind—wir, denen das Schicksal aufgespart blieb, als Zuschauer der europäischen Dinge vor einen geheimnißvollen und ungelesenen Text hingestellt zu sein: der sich uns mehr und mehr verräth—welche Noth haben wir, zu schweigen und die Lippen zusammenzudrücken, während immer mehrere und seltnere Dinge sich in uns drängen und häufen und nach Licht, Luft, Freiheit, Wort verlangen!

Aber das Wort — — —

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