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Herbst 1883 17 [1-89] 17 [1] Und wenn du das Leben einst nicht aushalten kannst, mußt du suchen, es lieb zu gewinnensolches nämlich war immer der Kunstgriff der Weisesten. Wahrlich ihrer Kunst kühnster Griff war es, gerade dann an einen Gott zu glauben, wenn sie den Teufel sich zu nahe spürten. Sie lernten die Namen tauschen: und so täuschten sie sich über die Dingesiehe da die ganze Kunst der Weisesten! Zum Eigennutz sind die Meisten zu wahnsinnigihr Glück macht sie alle wahnsinnig. Sie opfern Alles für Einsdas ist irgend eine Liebe; dieser Eigensinn und Eigen-Hang hängt über Allen. Aus ihrer Liebe quillt ihr heißer Wahnsinnder aber ist ein schlechter Rechner und verachtet die Krämer-Tugenden. Die Krämer-Tugend aber und des Krämers geldklebrige Finger und kaltes Augedas ist noch unter der Würde des Thieres. Alles was bezahlt werden kann ist wenig werth: diese Lehre speie ich den Krämern ins Gesicht. Es giebt Dinge, ob es schon die Krämer nicht wissenin deren Nähe Geld wie eine Schamlosigkeit klingt. Geld geht durch alle Finger: darum lerne mit Handschuhen Geld angreifen. Gelobt sei die kleine Armut: denn alle Krämer trachten nach großem Reichthum. 17 [2] Die Krämer Die Lehrer Die Werkzeuge Die Fürsten. | | ü ý þ | | sie sind alle einander werth |
Von den Bösen (den Herrschsüchtigendas ist das Merkmal des Bösen) 17 [3] Wer sich stets viel geschont hat, der kränkelt zuletzt noch an seiner vielen Schonung.
Er redet rauhaber nicht aus rauher Seele: jeder Windzug macht ihn heiser reden, diesen Zärtling!
Das beste fruchtbarste Land zuletzt (von den Bösen) 17 [4] Zarathustra macht sich lustig über die bisherigen Angriffe auf die Bösen und Selbstsüchtigen, Leidenschaftlichen (zu Gunsten der Schwächlinge) 17 [5] Und oft lehrt man den Verzweifelnden nicht anders Stärke, als indem man ihm von seiner Schwäche redet.
Vielfraße die Einen, die Anderen Schmeckerlingeverächtlich Beide!
Zeuger und Züchter 17 [6] Gegen den Lärm
Durch Nahrung kannst du die Seele gestalten und umgestalten mit Salzen Bädern und Bewegungenwie solltest du nicht kranken Seelen Heilung bringen? Einst machte man über dem Mörser noch Schwüre und Beschwörungen Um die Seele zu ändern, muß man den Leib ändern. Heilige Eisenspäne und Knochensplitter, ägyptische Nächte in Kästen verschlossen, die Kohlen aufs Feuer geworfen, haben es völlig erstickt: es war schon zu klein 17 [7] O diese engen dumpfen Krämer-Seelen! Wenn das Geld in den Kasten springt, springt der Krämer mit hinein. Wessen Seele eine Geldkatze und wessen Glück schmutzige Papiere warenwie möchte dessen Blut je rein werden? Bis ins zehnte Geschlecht noch fließt es matt und giftig und faulig riechend. matt und schaumicht 17 [8] Man hat es verlernt: es giebt keine Tugend für Alle, es giebt höhere und niedere Menschen: gleich Rechte für Alle ist die ausbündigste Ungerechtigkeit. 17 [9] Von den Krämern. Von den Eintags-Lehrern. Von den Fürsten. Von den Gesetzen. Von den Frommen. Von der Schnelligkeit. Der große Fluch. Die Stadt. Von der WissenschaftBesuch des Narren. Höhnisch. Zarathustra sucht die Höhle. Symbol. Einsiedler. Rede. 17 [10] Und wenn ich nicht leben kann, wie ich Lust habe, so habe ich keine Lust zu lebenso denkt noch der Heiligste.
Will denn ein Trieb befriedigt sein? Will er von sich selber Freiheit und Frieden? Wollte irgend ein Wille jemals Nicht-wollen? Daß er schaffe, das ist aller Triebe Treiben: und wohl auch daß er eine Weile sich ausschlafe[um] ganz sich Schaffend auszuwachen! Aber ihr mißkehrtet des Willens Wesen zum Widerwillen und Wider-Sich-wollen Ihr mißdeutet[et] des müden Willens Stimme Ist denn der Schlaf eine Erfindung zum Tode? Und wer schlafen will, wäre ein Sterbens-Müder? Schnaufen und schnarchen kann der Lebendigste.
Schreib- und Schreihälse, hastige Müssiggänger, dampfende Ehrgeizige, Aufdringlinge und Unverschämte. Die Alltags-Tugend genügtman muß Bescheidenheit lernen auch in der Tugend 17 [11] Von der Verkleinerung. Die große Stadt. als ein Scheiterhaufen auf dem verbrannt wird: 1) der tiefe Gedanke usw.
unbehülflich wie ein Leichnam 17 [12] Hütet euch, ihr Reichsten: eure kleine Wohlthätigkeit macht ungeduldig und empört mehr als aller Geiz: ihr tröpfelt gleich bauchichten Flaschen mit allzuengen Hälsenoft brach man schon solchen Flaschen die Hälse.
Dieser Nachbar und seine kleine Noth, diese Stadt und ihr kleines Glückdas bröckelt dir langsam deine Stärke ab; du verlernst es, großes Wehe zu machen. 17 [12a]
Sich an das Gestein der höchsten Berge? Hat es sich nicht unter dem Meere gebildet?
Ihr zürnt dem Schicksal und seiner Härte? Auch ich bin Erz von ehernem Schicksale
Wenn sich die große Stadt selber aufs Land trägt, so bringt sie nicht Dünger dem Lande, sondern Fäulniß.
Nirgends hörte ich die Predigt von den Tugenden dessen, der herrschen soll.
Alles Vergangene ist eine Schrift mit hundert Sinnen und Deutungen und wahrlich ein Weg zu vielen Zukünften: wer aber der Zukunft ihren Einen Sinn giebt, der erst bestimmt die Deutung alles Vergangenen und der macht das, was ein Zukunft ist
Wirf alles von Dir, sei menschlich gegen dich und um menschlicher Weisheit willen närrisch
Es ist noch nicht Zeit für mich, närrisch zu sein
17 [12b]
Hohn über die Sicherheit.
Des Einen Einsamkeit ist die Flucht des Kranken, des Anderen die Flucht vor dem Kranken
Ihre Geilheit und Gier ist Geilheit und Gier und nicht ihr Selbst: ihre gemeinen Triebe haben sie gemein, sie haben sie nicht selber
Das Volk wahnsinnig und strotzend zu machen, daß das Gefäß überläuft: den Fürsten wahrsinnig und strotzend zu machen, daß er springt und platzt und zerplatzt
Dieser lacht wie ein Blitz—aber hinterdrein grollt er wie ein langer Donner.
Alles für Alle und die Perlen für die Säue. 17 [13] Vergnügte Säue oder sterbende Fechtergiebt es denn keine andere Wahl?
Ein lüsternes Auge über eine gallichte Seele
Wenn man das Todte aufgräbt, wird immer viel Lebendiges krank; unter dem Schutte wohnen Krankheiten und schlimme Dünste. Die Todtengräber graben sich Krankheiten an,
Wir fangen als Nachahmer an und enden damit uns nachzuahmendies ist die letzte Kindheit.
Das Mitleiden des Größten ist hart, gleich dem Händedruck des Riesen.
Ich wollte ihnen ein Licht sein, aber ich habe sie blind gemacht; so klagt jede Sonne, sie sticht die Augen aus.
Wie komme ich durch das Stadtthor? sagte Zarathustraich verlernte es, Zwerg zu sein.
Das Größte an dem Großen ist das Mütterliche: der Vater ist nur ein Zufall.
Daß sie gebären müssen, heißt ihnen Zukunft; sie verstehen nicht, was ihr Glück wirdsie brüsten sich keiner Freiheit.
Von meinen Schnee-Gipfeln abwärts finde ich jede Blume, ich bin Allzu-Mensch, ich bin auch noch Fast-Thier.
Meine Raserei noch ist mir gehorsam
und nicht immer kommen die Kindlein zu dem, der sie kommen läßt.
Ihr hustet, aber das ist kein Einwand gegen starke Winde.
Euer Maul brüllt: Essen und Trinken! Euer Bauch brüllt dazu, Viel! Euer lüsternes Auge: gut!
Ach, sagte Zarathustra, ich kann mir die Hölle nicht erlassendie Unterwelt, wo alles Todte wider mich aufsteht, und auch die Schatten noch reden: Leben ist Folterung.
Eure Krankheiten treten gegen euch auf und verklagen euch ob der Tugenden, deren ihr euch brüstet: und was euch nicht auf den Leib paßt, wie sollte das ein
An euren öffentlichen Meinungen seid ihr kränker noch als an euren öffentlichen Mädchen: und das gerade sind eure heimlichsten Krankheiten.
Es ist eine große Heuchelei unter euch: die welche befehlen, heucheln die Tugenden der Gehorchenden.
Zum Herrschen geboren, aber wo hätte ich einen Lehrer finden sollen des Herrschens? So suche ich zu überreden, wo ich befehlen sollte! überreden aber ist die Schmeichelei des Höheren gegen den Niederen und des Herrn gegen Und erst wenn Alles nach unserem Willen geht, geht auch Alles nach unserem Wunsche.
Es windet sich wie vor einer Marter: es redet nicht, es thut sich die Marter an, stumm zu sein.
Oh Zarathustra Fürsprecher des Lebens! Du mußt auch Fürsprecher des Leidens sein! Die Menschen müssen böser werden. Zarathustra 4 dies ist mir das größte Leidich muß sie böser machen!
und wo ich die langen Finger des Krämers sehe, ziehe ichs vor, den Kürzeren zu ziehen.
Die schwarze traurige See liegt vor dirauch darüber mußt du hinweg!
unter Zwergen zu leben Eingedrückte Häuser sehe ichein Kind nahm sie wohl aus der Schachtel. Ein[ge]drückte Seelen
Im Dunkeln fühlt man die Zeit anders als im Hellen. verdorben durch viele kleine Erfolgeer hat immer leichtes Spiel gehabtvertraulich und offenherzig, aber niedrig gleich einer Thür, durch die ein Großer nicht hineingeht.
Die weise Vergeßlichkeit und die Kunst, mit jedem Wind zu segelnzwei neue Tugenden.
Erst wer nach seinem Ziele fährt, hat Fahrwinde.
Den Zufall überlisten und an der Hand führen lasset den Zufall zu mir kommen, er ist unschuldig wie ein Kindlein.
Die Lehre vom Leben Zarathustra 4 furchtbar-dithyrambisch Samen des Lebens ausgeworfen von Stern zu Stern.
Schönheit verhüllt den Mann
glatt und hart zu werden muß man seine heimliche Einsamkeit mit unter das Gedränge bringen.
es thut weh, also ist es schlechtdies ist der älteste und jüngste Schluß und aller gemeinen Dinge Gemeinstes. Seit ich diesen Ursprung des Schlechten verstand, lache ich über alles Geschwätz um Gut und Schlecht. Jenseits des Guten und des Schlechten
Ich ehre die Tugend, wenn sie die Vorsicht des Schwangeren ist: aber was geht mich die Tugend der Unfruchtbaren an! 17 [14] die Schonung unser selber, das weise Vergessen, die Seligkeit des Hoffenden, die Milde dessen, der auch noch sein Alleinsein verbirgt,
Die Furcht hat die Menschen zahm gemacht: ihre Schwäche wuchs aus der Furcht vor ihrem Ungeheuer Selbst- und Herrschsucht.
Was heulst du denn also durch die Nacht, du Ungeheuer? Du windest dich, du quälst dich? Was könnte dir Trost bringen? Einen schlechten Schlaf schläfst du, ein böser Traum kam dir, du stöhnst unter bösen Gedanken. Ihr meint es gut mit euch und selbst noch mit mir, nunwas soll ich euch mit meinen Schmerzen wehethun! An euch wäre durch mich viel zu verderben und wenig gut zu machen: laßt mich schweigen! Ich bin traurig mit dir und mir gram um deinetwillen: ach daß ich [nicht] stark genug bin, dich von bösen Träumen zu erlösen! Die Augen stehen dir offen, schlafende, halbtodte, traurige Augen: der Mund steht dir offen, ein gurgelnder erstickender Ton
die Furcht vor dir hatte sie gelähmtdie Ehrfurcht läßt ihre Füße wieder gehen
warmer Athem, die Glieder gestreckt schlaftrunkenein offenes Auge und doch kein Blick darin, ersich selber verlorenetwas suchend, verdrießlich Ich traue dir mehr noch im Sturme deine unzähligen Rachen und gefletschten Zähne So liegt mein Schicksal vor mir dem Meere gleich, in dunkler Traurigkeit, verdrossen, vergreist, noch schlaftrunken, mit offenem Munde, träumend. Ach das Auge offen, und noch kein Blick darin, warm athmend, [sich] umwindend, schlurfend 17 [15] Da ist die schwarze traurige See, gleich meinem Schicksale liegt sie vor mirein offenes Auge, aber noch schlafsüchtig und noch kein Blick nach mir darin. Ach, mit warmem Athem athmet das Meer, gleich meinem Schicksale, es windet sich auf seinem Klippen-Kopfkissen, und stöhnt vor bösen Erwartungen. Ich bin traurig mit dir, du dunkles Ungeheuer und mir selber noch gram um deinetwillen. Ach, daß ich nicht Stärke genug habe, dich von bösen Träumen zu lösen! Was thust du, Zarathustra? Willst du dem Meere Trost singen? Wurdest du schon deiner eignen Zukunft ein mitleidender Zuschauer? Ach, du bist ein liebreicher Narr und Vertrauens-Überreicher! selbst zu allem Furchtbaren! Zu jedem Ungethüm kommst [du] noch es zu streicheln! Ein Hauch von warmem Athem, ein wenig weiches Gezottel um die Tatze: und schon quellen Locktöne aus deiner Flötesehnsüchtig bist [du] wahrlich nach allem Lebendigen! Besser, du traust deinem Schicksale, du Vertrauens-seliger, wenn es wie ein Meer aus tausend Mäulern brülltbesser noch sein Zähnefletschen gegen dich im Sturme, als solche schwangere nächtliche Verdrossenheit! Deine Zärtlichkeit zu allem Lebenden ist deine Gefahr, oh Zarathustra! Und wehe dir, wenn du keinen Schaffenden Willen hättest! Alle Schaffenden müssen harte Hämmer werden! Heran zu mir, du furchtbarster Schmied, der den Hammer selber hart schmiedet. 17 [16] Nun ist Alles wohlgethan! Denn die Krämer tragen Säbel und Schnauzbärte, und selber das Regiment ist bei den Krummbeinigen.
Nun ist Alles wohltgethan!
Die besten Regenten ohne Principien, als Beglückung Vielerund meine besten Freunde unter ihnen Es gelüstete ihn nicht nach Verbrechen, sein Geschmack war zu heil und hell zu solchen Gelüsten. Aber er schonte sich auch nicht und verbrach Verbrechen, nun nämlich gieng er die kürzesten Wege. Und wenn die gerade Linie gar kein Weg ist, so muß der kürzeste Weg schon die ungerade sein
Ein Schiffbruch erst speit ihn an sein Land der Verheißung
Die größte Gefahr liegt hinter unsdort hinaus wo die glückseligen Inseln sind
Ich halte nichts von Beten, mehr noch von Fluchen: und jetzt heiße ich euch, alle feigen Teufel fluchen, die winseln und Hände falten und beten wollen.
das Meer ist toll gewordenein schneeweißes Unget[hüm] ist gerade noch Schnee genug, um sich selber voll und toll zu trinken. Nun redet ihr mir vom Beten
Ziegen Gänse und andere Kreuzfahrer, geführt vom heiligen Geiste
man wird dich aufschlitzen, man glaubt du habest Gold verschluckt
Ich bin Zarathustra der Gottlose: wer ist gottloser als ich?
das Erzählen um das Feuer am Abend (statt der Lehre)
sich selber die Krone aufs Haupt setzend
mit einer Stimme wie ein Schieferstift.
sie kriechen überall hin gleich den Läusen
das Gelüste liebt das Zwielicht: das Abenteuer giebt den Tag billig.
Wehe, wer wollte ihnen Unterhaltung Schaffen, wenn diese nicht mehr ihr Unterhalt wäre! Sie müssen mit dem wilden Thier Hunger kämpfen, sonst wäre ihre Unterhaltung die von wilden Thieren anuns.
Es giebt Anstellige und Angestellte, es giebt Selbständigedie müssen sich selber stellen.
Also lobe ich mich selber für mein Theil. Nun kam an euch die Reihe, mich zu loben.
die Siechen und Süchtigen
vergrünt und vergrämt
was um euch wohnt, dessen seid ihr bald angewöhnt: und wo man lange sitzt, da wachsen Sitten.
und immer werde ich bei euch sein wie Oel bei Wasserobenauf, es sei denn, daß man uns arg durcheinander schüttelt.
knechtisch und geknickt
Ihr nennt es Stelzenaber es sind die starken Füße des Stolzes
Er geht auf und schwillt über alle Ränder: hat sein Schicksal ihn wohl angesäuert?
der Widerspänstige ist sich selber ein schlecht Gespons
von Ohngefährdas ist kein guter Adel, ob er schon der älteste ist
Trompeter und andere Schmetterlinge 17 [17] Bei Allem, was licht und stark und gut ist
ein schöpferisches Wehe ist Weisheit Güte ein Mittel und Werkzeug, gleich
Nächst jedem Kaufladen sah ich einen Saufladen da suchen sie Wein Und wer Wärme nicht bei gebranntem Wein findet, sucht sie bei brennenden Weibern.
Ein Schiffbruch spie ihn ans Land. 17 [18] In Zarathustra 4 kein Ich! 17 [19] Was lästerst du gegen dich selber? 17 [20] eine kleine verkrochene Gemeinde, und ihr übel verkleideter Dünkel
Z[arathustra] der Gottlose? Man verfolgt dich, man hat einen Preis auf deinen Kopf gesetzt Wohlan, man mag uns gut verfolgen: bisher war immer der Erfolg bei gut Ver[folgten] 17 [21] Woher kommt uns Zarathustra? Wer sind ihm Vater und Mutter? Schicksal und Lachen sind Zarathustras V[ater] und Mutter: das grause Schicksal und das liebliche Lachen erzeugten sich solchen Sprößling.
Heiterkeit als der heimliche Vorgenuß des Todes.
Ich suche Zarathustra. Zarathustra ist mir verloren gegangen. 17 [22] der Wille zum Bösen wie er heller und schöner wird von den Widerspänstigen Ursprung von Tugend Kam ich, auf das Laster zu lästern und vor Taschendieben zu warnen? 17 [23] Der Himmel steht in Flammen und das Meer speit nach mir 17 [24] gemein und gering genug für die geringsten Vortheile, lesen sie noch den Kehricht ihres Glückes aus. Reich sind sie: aber ihre Augen bleiben Diebes-Augen. steckt sie in gute Kleidernun sind es vermummte Lumpensammler und Aasvögel.
Fluchdie Brüderschaft von Haß und Blitzstrahl Ich gieng den Ursprüngen nachdas entfremdete mich allen Verehrungen: und es wurde fremd um mich und einsam. Aber endlich heimlich schlug das Verehrende selber wieder ausund siehe! es erwuchs mir mein Baum der Zukunft: Nun sitze ich in seinem Schatten. 17 [25] gut verfolgt, schlecht erwischt!
faulichtes, lauichtes, schaumichtes Blut
Ihr wolltet den Menschen entwildern, aber ihr habt ihn schwach gemacht den Wolf machtet ihr zum Hunde und den Menschen selber zu des Menschen bestem Hausthier. 17 [26] Von den Schreib- und Schreihälsen 17 [27] die höchste Spannung der Vielheit von Gegensätzen zur Einheit zu bringenZiel. die einzelnen Triebe verketzern und tödten für den, der sie nicht zur schönen Einheit bringen kannniedrigere Moralenihr Werth. die höchste Dialektik und, ihr ganz gewachsen, die Stärke des Gefühls. das Furchtbarste: Herrschsucht und Selbstsucht Heiligen 17 [28] Chor der Narren wir waren einst Weise 17 [29] die stürmische Bewegungund Ein Ziel und Ruhe auf jeder Stelle der Bahn
Zarathustra fand die Menschen niedrig geworden vor.
der Böse als Zerstörer ehrwürdigdas Zerstören ist nothwendig.
Selbst-Liebe und SelbstverachtungSynthese.
Wer ist von uns Versucher? sagte Zarathustra und lächeltedenn es kam ihm eine Erinnerung.
den großen Mittag mit gelösten Gegensätzen vollstopfen.
Es ist die Zeit der kleinen Leute 17 [30] Es giebt Schauspieler wider Wissen und Schauspieler wider Willen.
Einige wollen: aber die Meisten werden nur gewollt.
In der linksten Zehe noch mehr Sinn für das Rechte haben als sie in ihrem Kopfe.
So lange die Selbstsucht von Grund aus für böse gilt, werdet ihr ehrlicher Weise nie Etwas Gutes aus ihr ableiten könnenund ehrlicher Weise müßt ihr Alles aus ihr ableiten. Daher habe ich das Organisch-Moralische. 17 [31] Zarathustra 4 zuletzt: Erfüllungen Zarathustra 1 Vorrede: die Armen (Geringen überflüssigen) als die Reichen, die Weisen froh zeitweilig sich unwissend und thöricht zu fühlen (Narren zu werdenNarrenfest) Chöre | | der Armen der Narren | | | |
Zarathustra | | 3, 1 | | | Vorgefühl, daß Furchtbares geschieht. | | | 3, 2 | | | tiefste Schein-Ruhe des Wanderers |
die schmerzlichsten Dinge sammeln 17 [32] nicht für seinen Glauben, aber für seinen Zweifel verbrannt werden!
Du reitest schnell zum Ziele; aber dein lahmer Fuß wird zu gleicher Zeit mit dir anlangen!
Moral sei, dem Nächsten Gutes zu thun? Aber da müßtest du schon wissen, was ihm gut ist! 17 [33] Von den Dienern a) die Reichen b) die Könige Priester und Kaufleute herrschen jetzt. 17 [34] Es giebt eine geheime Einsicht: man hat die großen Verbrechen nicht mehr nöthigaber viele kleine.
ich will gar nicht das Glück der Anderen!ihr Unbehagen und Verzweifeln unter Umständen viel eher noch!
Was! Wahrheit sagen! Ich will mein Gefühl ausdrücken und mich nicht verbergen. Sp[encer] D[ata of] Eth[ics] p. 269. [Vgl. Herbert Spencer, Die Thatsachen der Ethik. Autor. dt. Ausgabe nach der zweiten engl. Auflage übersetzt von Benjamin Vetter. Stuttgart: Schweizerbart, 1879:269.]
Egoismus kein Widerspruch mit der heroischen Denkweise!
Großmüthigkeit, wie viel fremde und feindselige Gedankenkreise ihr über euch Gewalt bekommen laßt, ihr Denker!
eingefangen in ihr enges Herz 17 [35] Tief mißtrauisch gegen das Schicksal, bereit zu plötzlichen Entschlüssen, schlecht regiert
Liebe ich die Menschen? Liebe ich mich? Aber sie gehören zu meinem Vorhaben, gleich mir. 17 [36] Zarathustra 3 Von der Langen-Weile. 17 [37] Viel Altruismus habe ich nöthig, um meines ego willen und seine Lust zu haben. ik"F\"!! 17 [38] Dies ist die Wahl, vor die ich mich gestellt habe: was ich nicht vorher gewollt habe, das muß ich nachher wollen (gut-machen, einfügenverdauenaber zusehen, ob ichs kann! 17 [39] § den Armen reich machen Emerson p. 383 § Seligkeit im größten Umfang der Seele, größte Leiter auf und nieder gegen den steifen Weisen erlösend. Die Welteines Gottes Ausgelassenheit Sünde als Selbst-Aufhebungs-Genuß. 17 [40] Ihr überseht, welch Ungeheures jeder organische Vorgang schon ist, welche Einheit von Gegensätzen. Sich wieder in die Gegensätze stürzen, nach einem trunknen Augenblick der Versöhnung. die umfänglichste Seele, die sich am weitesten in sich verirren kann der Weiseste, der sich in das Meer der Thorheit stürzt der Nothwendigste, der sich in die Zufälle stürzt der Seiende, der im Werden der Habende, der will sich immer wieder annähern und immer wieder fliehen die Seele, der Alles Spiel ist 17 [41] §[Zarathustra] 4 Was ist schlecht? §[Zarathustra] 4 die höchste Seele Schilderung des Übermenschen
Seht ihr nicht, wie Zeit nur ein Übermuth und Raum eine Ausgelassenheit ist? Und welcher Muthwille von Freiheit kann muthwilliger sein als mein rollendes Rad von Grund und Folge?
sie wollen daß ihnen Niemand wehe thue: so kommen sie ihm zuvor und thun ihm wohldiese Feiglinge! 17 [42] Epictet als Gegensatz 17 [43] 11245 Reclus. 17 [44] Der Warner: Zarathustra! Es ist Alles bereit zu Grunde zu gehn. Rede den Deinen zu, sich zu retten und ihre selbstgenugsame Einsamkeit aufzugeben. Zarathustra: Man versammle mir die Meinen und lasse Herolde rufen, daß sie kommen zum großen Mittage. 17 [45] Recept zur Gewöhnlichkeit Thut, was ihr wollt, aber hütet euch damit anzustoßen, Thut, was ihr könnt, aber hütet euch, damit aufzufallen. 17 [46] sie wollen spielen lernen, und haben noch nicht einmal den Ernst gelernt.
Man könnte schon fliegenaber erst mußt du wissen, wie ein Engel zu tanzen.
In der Tugend keine Sprünge! Aber für jeden einen anderen Weg! Doch nicht zum Höchsten Jeder! Wohl aber kann Jeder eine Brücke und Lehre sein für die Anderen! 17 [47] Vielleicht ist so über den Sinn und Werth der Kunst und Künstler zu denken, wie ich hier thue, gerade jetzt nicht erlaubt: vielleicht so darüber zu schreiben wie ich schreibenoch weniger: vielleicht habe ich manches zu büßen. 17 [48] Ein kleines Licht, aber doch ein großer Trost
das tiefe Mißtrauen (gegen die Natur) nöthig
die Erzeugung starker Menschen.
Thut, was ihr wolltvorausgesetzt daß ihr solche seid, die wollen können und nicht gewollt werden.
Liebt euren Nächsten gleich euch selber, vorausgesetzt daß ihr euch selber liebt 17 [49] Der jetzige Durchschnittsmensch ist mein größter Feindich verdanke es Rée daß ich ihn kennen lernte.
Er hatte keinen Ch[arakter]: was hilfts? So mußte er sich einen stehlen. 17 [50] Nicht an Gott glauben. Folglich gehen die Dinge nicht, wie Gott will. (Gegen die feige Ergebenheit, die die Menschen schwach gemacht hat: dagegen lehre ich ein tiefes Mißtrauen.) 17 [51] Zarathustra 3, Er wundert sich: was hat denn die Menschen so klein gemacht? Gegensatz zu seinen Freunden die moralischen Worte als Schauspieler-Mittel sich zu vergrößern. sein Ekel nimmt immer zu wie selig [bin] ich, daß ich meine Freunde habe und mein Gedanke in ihnen lebt!
vernarren
Das Glück will nicht gesucht, sondern gefunden sein. Was man hat, soll man nicht noch suchen.
Wer nichts zu thun hat, dem macht ein Nichts zu Schaffen.
Was ich euch thun will, das könntet ihr mir nicht thun! Und was ich nicht will, daß ihr mir thut, warum sollte ich dies euch nicht thun? 17 [52] § gegen die Bedenklichkeit der Gerechtigkeit § gegen die Milde, als ob man die überflüssigen schonen müßte! Ach, wie nothwendig ist all das Überflüssige! sagt ihr mir § gegen die Schwäche, hervorgebracht durch Vertrauen. Ich lehre tiefes Mißtrauen. § gegen die Ängstlichkeit vor Blutvergießen kurz: gegen alle Moral als schwächend. § gegen die Gemeinden à la HerrenhuterChristen. Zu Zarathustra 4. Erst müßt ihr als Zerstörer Kraft gewinnen! 17 [53] sie werden immer schwächerseit ich sie nicht sah. Hohn auf meine seligen Inseln, wohin Einige geflüchtet sindauf die Dauer gleichgültig! Zu Zarathustra 4) Es ist die höchste Zeit, die Flamme wieder aufzuschüren. Gott auf zugeben ist jetzt nöthig: die Menschheit würde sonst zu matt. 17 [54] Trotz in der Selbst-Erniedrigung, soweit gehend, bis er tödtliche Rache am Zeugen verlangt darum muß Gott sterben! Auch die Thiere neu: so will ich selber noch einmal, von neuem. Zarathustra 4. Allgemeine Revolutiondas Versinken der Inseln als Vorzeichen. 17 [55] Zarathustra 3. Der Trost des Heiligen empört Zarathustra, er erkennt, woher die Schwäche. Wohlan! Noch Ein Mal! Der Heilige: Du willst das Alles noch einmal? und geht. Darauf beschwört Zarathustra den schwersten Gedanken. [Zarathustra] 3. Schwäche deine Gefahr! [Zarathustra] 3. Eines Teufels Fratze. [Zarathustra] 3. War die Reise nöthig?
Das Glück läuft mir nach: das kommt davon, daß ich nicht den Weibern nachlaufeund das Glück ist ein Weib. 17 [56] Es ist noch zu früh für Zarathustra: bisher war ich noch mein eigener Vorläufer
Um die Mitte der Bahn entsteht der Übermensch.
der Erfolg aller gut verfolgten Dinge
Meine Gräber öffneten sich: mein lebendig begrabener Schmerz stand wieder aufunter Leichengewändern hatte er sich ausgeschlafen, um sich nun auszuwachen.
nicht durch fremden Schlamm waten
[Zarathustra] 4 Höchster Moment: im Namen alles Seins noch ein Mal! 17 [56a]
euch fehlt einer, der über euch Herr ist und den ihr tödtlich zu hassen habt.
17 [56b]
Herauf abgründlicher Gedanke!
17 [56c]
weich, flüchtig, bescheiden
17 [56d]
Soll ich dastehn und schimpfen auf die Metze Glück und die Stiefmutter Natur? 17 [57] Der Gedanke, daß die Moral den Gesetzgebern ihren Ursprung verdankt und daß 17 [58] Hütet euch vor allem halben Wollen: seid entschlossen zur Trägheit und zur That. Und wer Blitz sein will, muß lange Wolke sein. Das lange Schweigen müßt ihr lernen: und Niemand soll euch in den Grund sehen. Aber nicht weil euer Wasser trübe ist und euer Antlitz verschlossen ist, sondern weil euer Grund zu tief ist. 17 [59] Und wer um die Tugenden der Starken wirbt, soll auf die Tugenden der Schwachen verzichten: und in eurem Verzicht sei kein Verachten.
Wie willst du tanzen lernen, wenn du nicht einmal gehen lerntest! Und über dem Tanzenden ist noch der Fliegende und seine Seligkeit
Schon fühle ich daß ich träume: so bin ich wohl nahe am Aufwachen?
Man soll nur stehlen, wo man nicht rauben kann: so redet das Gesetz der Ehre unter Schelmen. 17 [60] Recept | | 1) den Willen kräftigen 2) keine Lüsternheit 3) schweigen lernen 4) Einsamkeit lernen 5) das tiefe Mißtrauen und das tiefe Vertrauen 6) seinen Feind suchen, seinen Freund aber finden. |
17 [61] Ich will daß du kein Ding thust mit um und weil und damit sondern jedes Ding um des Dinges selber willen und ihm zuliebe. Der Zweck ist es, der jedes Ding und Thun entheiligt: denn was zum Mittel werden muß, wird entheiligt 17 [62] Pflanze dich einals neue Pflicht Lob des Zufalls, als er seine Freunde sucht Lehre vom langen Willen an Stelle des Glücks Die alten Werthe vernichtet 17 [63] So viel Güte, so viel Schwäche! Es ist noch nicht Zeit, gütig zu sein. § Von der Gemeinschaft der Feiglinge Dein Stein wird mürbe! dem Willen ein Rückgrat Schaffen § Unsere Würde als ein ewiger Typus § die Wissenschaft lehrt ihn nichts als ihre Flüchtigkeit und Vergänglichkeit 17 [64] Selbst in Gefängnisse verflog sich meiner Freiheit Neubegierde. 17 [65] Fluch darüber, daß die Besten sich zurückzogen, ohne Kinder. 17 [66] Zarathustra 3 Ein Zögern ist in dir: dies schuf
Bescheiden ein kleines Glück umarmen und dabei schon bescheiden nach einem anderen kleinen Glücke schielen.
Wehe, du wolltest ihn kaufen, aber du botest zu wenig und so hast du seine Tugend stärker gemacht! 17 [67] Mein Glück stand heiß über mir im Mittage [und] sog durstig an meinem Meere, ich liebe die starken Winde und weiß auch, wohin sie gehen und woher sie brausen. Bald werde ich ein starker Sturm sein seinen Willen einpflanzen, daß er ein langer Wille werde, und ein hoher Baum mit breiten Asten. § ich will nicht, daß die Tugenden der Starken verwechselt werden. 17 [68] Rede NapoleonsVerachtung der M[enschen], er treibt seine Nation ins Höchste und erweckt den Gedanken wieder, daß ein Volk nur leben dürfe, wenn es den Glauben an sein höheres Recht zu finden habe. hart | machen | | statt mild | lang | | | statt flüchtig | stolz | | | statt bescheiden |
Gewissen Pfeil geritzt Redet mir nicht von Ereignissen! Es wird sich euch nie etwas ereignen als ihr euch selber 17 [69] § [Zarathustra] 4 die große Verachtung Angesichts der Ewigkeit des Individuums. Darauf erlösend: seht! ich lehre euch den Übermenschen § § [Zarathustra] 3 sie haben Alle keinen Glauben an ihr höheres RechtVölker Weise usw.
Schluß von Zarathustra 3 Herauf abgründlicher Gedanke! Jetzt bin ich dir gewachsen! Stein-hart-machen. Du bist mein Hammer! Seligkeit der urbestimmten NaturHymnus. § [Zarathustra] 3 Anfang. Du hast Vieles schon gelassen Lange Grabrede mit Hohn zuletzt Ehre den Herrschsüchtigen die ihre Verachtung ausließen an den schwachen Menschen. 17 [70] Und wer die Menschen bisher am meisten verachtetewar er nicht dadurch immer ihr größter Wohlthäter? Nehmt das Kind wegsein Blick tödtet! 17 [71] In eine schwarze Wolke gewickeltbringe ich euch die Pest?
die ewige Zufriedenheit warf sich in ihren Gegensatz 17 [72] die Journalisten als Leichenräuber den Halbtodten und Todten etwas abnehmend
Zarathustra 4 laß sie zu mir kommen! Du bringst gute Botschaft: der Sumpf bewegt sich
Wenn nicht der höchste M[ensch] Herr des Volkes ist, werden die Krämer Herr sein.
Sprich früh und abends: ich verachte die Krämer, ich will ihre Finger zerbrechen. Lieber noch Händel als Händler!
gegen die Lehrer, die keine Vorbilder sind
Schluß Siehe, das ist die Sel[igkeit] wider Willen 17 [73] léternité par les astres |
[Vgl. Louis-Auguste Blanqui, L'éternité par les astres. Paris: Librairie Germer Baillière, 1872.]17 [74] die Leiden des Höheren an der Unvollkommenheit der Niederen [das Leiden] Gottes an der M[ensch]h[eit] Ihr habt verstanden, bei ihnen den Ehrgeiz zu erdrosseln: unter euch die letzten zu seindeß gelüstete sie mehr als die ersten Das Leiden des höheren Menschen ist nicht sein Niederes, sondern daß es noch Höheres giebt 17 [75] Zarathustra 3. einsam gottlos furchtbar fürchterlich soll Zarathustra dem Einsiedler erscheinen der raubende Löwe der Wahn und Willkür im Heiligsten findet 17 [76] Feinde sich Schaffen immer geistigereoder alles wird matt
Bin ich denn gekommen die Menschen glücklich zu machen?
Wer Lust sucht, wird wenig findensei es auch für Andere
Die Lust ist ein Weib: sie läuft dem nach, der sie verschmäht. 17 [77] Zarathustra 3 Anfang. [Zarathustra] ist zufriedendie Saat steht gut. Er hat viel vor mit seinen Jüngern: erst müssen sie reifen. 17 [78] ihr rechnet das Glück aus und vergeßt dabei alle Zukünftigen Falsche Rechnung in Betreff des Glückesman muß das Unglück wollen. das Glück der Gegenwärtigen zum Opfer bringen für die zukünftigen Menschen. Fragt die Frauen: man gebiert nicht, weil es einem Vergnügen macht. 17 [79] Es wird Eigenschaften an unserem Intellekte geben, die ihm als einem Intellekte zukommen, und andere, die ihm als einem menschlichen Intellekte zukommen: das ist jetzt die eigentliche Streitigkeit, und man darf da nicht müde thun, sondern trennen zweifeln und zu lernen geben 17 [80] nicht den Werth der Dinge nach Begleit-Erscheinungen abschätzen z.B. das Gebären nach den Schmerzen! Da wäre es ja schlecht!
Da ist Etwas, das mir befehlen will. Warum ringen wir mit einander, laßt sehen, wer der Stärkere ist! so entsteht der Böse.
Ach meine Schwermuth! Und wenn ich es doch noch zum Lächeln bringedie Engel sollen schmelzen in Thränen, wenn sie dies Lächeln sehen. Nachmittags, wenn alles Licht stille wird.
Nun lebt Keiner mehr, der mich liebt; wie sollte ich noch das Leben lieben!
dieser Gedanke! wenn er mich nur mit seinen Fingerspitzen berührt, so zittere ich und errötheund das Herz schlägt mir bis zur Kehle hinauf.
ich weiß es nun und bin glücklich und müde darin gewordennun seis genug! So ihrich aber will thun, was ich euch denken hieß Künstler
ihr Herz war höflich auch gegen arge Zufällesie nahmen es als eine Weisheit für Igel, gegen das Schicksal stachlicht zu sein.
Hier ist Etwas, das befiehltund nicht einmal eine lebendige Seele mit Augen und Augen-Blitzen, sondern
Wenn die Stunden leichten Fußes über uns hinweg laufen, des Nachmittags, da wo auch alles Licht stiller wird
Das Meer liegt lang da und hingestreckt: und ohne Scham in blauer Nacktheit?
Und wenn mir die Leiter fehlt, so steige ich auf meinen eignen Kopf
Zarathustra, sagte der Steuermann, das gefällt mir nicht!
Die Losreißung an meiner Trennung von W[agner] zu schildern.
Es ward mir so stilldies erst ist Stille: [wenn] Niemand an mich denkt und alle von mir sprechen.
Er ist unerschütterlich: und wenn er klagt, so ist es mehr eine Nachsicht gegen euch und ein Mantel, den er um seine Härte schlägt.
Ach, mein Joch ist schwer! das Joch der höchsten Sucht. Ich suchte immer nur mein Heim, das ist meine schwerste Heimsuchung. 17 [81] Es ist fehlerhaft, im Altruismus eine Verfeinerung des Egoismus zu sehen. Dies hieße es zu hoch stellen. Die Triebe, deren Wirken am stärksten selbstsüchtig genannt wird, sind es am wenigsten, z. B. die Begierden des Essens Geschlechtes und Reichthums. Hier ist an Ein Selbst noch nicht gedacht, sondern nur an die Erhaltung eines Exemplars Mensch. Die Beschränkung dieser Begierden (oder eine Erschwerung ihrer Befriedigung!) ist eine Folge der Sucht nach Selbst, des Gefühls von Selbst.
die gemeinen Triebe wollen zuerst und allein befriedigt sein auf Kosten der anderen. 17 [82] und die Töne der Glocke auf weichen Schuhen laufen
Und wenn der Frost unsere Seelen knacken und knirschen macht, so frohlocken wir: und wir loben das Land nicht, wo Butter und Honigfließt.
In einem Leib von Eis geborgen ein kostbarer Tropfen süßen scharfen Weinsdas ist mir das Glückja wenn es Götter gäbe, sie wären mir auf diesen Tropfen neidisch! Und wenn Einer sich gar in unsere Sonne legen will, so lachen wir voller Zweifel und fragen uns: sind wir gemacht, glücklich zu machen! Glück ist uns die große Ausnahme und Verwunderung: wir fürchten uns vor ihm und uns in ihm, wir stoßen es zärtlich vor uns her, gleich einem mißtrauischen Liebenden. 17 [83] listig gleich Thüren die heimlich aufgehen, daß der diebische Wind hindurch husche 17 [84] Seht doch diesen reinen Himmel an! Hat er nicht alle Sterne in sich hinein geschluckt und aufgetrunkenund doch hat er seine Unschuld wieder gefunden.
Mein Glück stieg einst zu Thale, daß es sich eine Unterkunft suchte, mein süßes brennendes Eigen-Glück, da fand ich diese reinen Seelen aufgethan, gleich gastfreundlichen Thoren.
Wehe, da rührt er sich und wurmt mich, mein alberner Wurm und Abgrund von Gedanke! 17 [85] Zarathustra, sagte der E[insiedler], ich hielt dich bisher für einen Weisen, aber was mich über Alles an dir verwundert, ich sehe nun, daß du auch klug bist. Das Schlimmste liegt hinter unsdu aber bist entkommen. und sah ihn mit einem schielenden Auge an.
tölpelhafte Tugenden 17 [86] Wenn ich mich erst dessen überwunden habe, wer wird mich dann noch überwinden? Also wird dieser Sieg meiner Vollendung Siegel sein!
wie könnte ichs wagen dich aufzurufen und anzuschauen! 17 [87] Dann erst wenn Zarathustra seines größten Schmerzes Meister wurde, wird er um Sieg mit seinem größten Drachen kämpfen. Flüchtlinge und Schiffbrüchige waren es, die neue Länder entdeckten: Halbzerstörte waren von je die Eroberer.
Zarathustra, wenn wir deinethalben nicht zu Grunde gehen, so werden wir deinethalben davonkommen. Aber so schlimme Dinge sah ich noch nie, das Schlimmste aber liegt hinter uns.
Der Steuermann aber der Zarathustra zuletzt hatte reden hören entblößte sein Haupt und sagte ehrerbietig 17 [88] La gaya scienza ist durchaus nöthig für einen, der so denkt wie ich und solches will. 17 [89] Ehre und Vollendung dir oh Zarathustra!
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