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The Will to Power
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Frühjahr-Sommer 1882 20 [1-3]

20 [1]

NARREN-BUCH
Lieder und Sinnsprüche
von
Friedrich Nietzsche

20 [2]

Man hat immer nur Eine Tugend—oder keine.

20 [3]

Die moralischen Worte sind in den verschiedensten Zeiten eines Volkes dieselben: dagegen ist das Gefühl, welches sie begleitet, wenn sie ausgesprochen werden, immer im Wandel. Jede Zeit färbt dieselben alten Worte neu: jede Zeit stellt einige dieser Worte in den Vordergrund und andere zurück—nun, dies sind bekannte Dinge! Man erlaube mir einige Bemerkungen über den moral[ischen] Sprachgebrauch von heute zu machen.— In den Kreisen, in denen ich gelebt habe, unterscheidet man gute Menschen, edle Menschen, große Menschen. Das Wort Gut gebraucht man nach den wechselndsten Gesichtspunkten: ja sogar nach entgegengesetzten: wie ich gleich des Genaueren zeigen werde. Wer edel genannt wird, wird damit als ein Wesen bezeichnet, das mehr als gut ist—nicht als besonders gut sondern als verschieden vom guten Menschen und zwar so, daß er mit diesem Worte einer höheren Rangklasse eingereiht wird. Ein großer Mensch braucht nach dem jetzigen Sprachgebrauche weder ein guter noch ein edler Mensch zu sein—ich erinnere mich nur Eines Beispiels, daß ein Mensch dieses Jahrhunderts alle drei Prädikate bekommen hat, und selbst von seinen Feinden—Mazzini.

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