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Ende 1871—Frühjahr 1872 18 [1-13]

18 [1]

Gerade immer das Falsche wird ernst genommen:
in der Religion—das Historische
in der Kunst—die Unterhaltungslektüre
in der Wissenschaft—das Mikrologische, das Curiöse, das eigne Produziren,
in der Philosophie—der dumme Materialismus.

18 [2]

I. Einleitung.

Der Titel.

Nicht speziell Basler[ische] Verhältnisse.

Keine Verantwortung für Nutzanwendungen.

Der Ort, an dem man so viel thut und wohl auch entsprechend denkt. Erinnern, nicht belehren.

Ebensowenig vom Horizont aller Kulturvölker aus.

Vielmehr die deutschen Institutionen, Volksschule Gymnasium Universität.

Sie verknüpfen uns mit unserer Vergangenheit.

Bedenkliche Neuerungen des modernen, zeitgemäßen Geistes.

In Betreff ihrer Zukunft liegt alle Hoffnung in einer Erneuerung des deutschen Geistes.

Für unser Thema wichtig, den ursprünglichen Sinn wieder ohne seine modernen Entartungen zu verstehen.

Also weder für die “Selbstverständlichen” noch für die Verzweifelten sondern [für] die Kämpfenden, deren Bild etwa Schiller ist.

Haupttheil. Keine Definition von Bildung.
Es kommt auf das letzte Ziel an, in dessen Dienst die Bildung gestellt wird. Wir sehen von der Phraseologie der Bildung als “Selbstzweck” [ab].
   

Wollen wir die Bildungsziele unserer Zeit rubriziren, so finden wir

Bildung im Dienste des Erwerbs
der Geselligkeit
des Staates
der Kirche
der Wissenschaft.
   
Zwei Richtungen gehen durch:
1. möglichste Erweiterung Optimismus der Nationalökonomen Furcht vor religiöser Unterdrückung der übertriebene Staatsbegriff Hegels. Auch Gesellschaft.
2. Verringerung, Schwächung, bald absichtlich, bald unabsichtlich
Arbeitstheilung
verschiedene Kirchen
Furcht vor dem Socialismus.

Beide Richtungen haben etwas Unnatürliches: den Unglauben [an] die intellektuelle Pyramide, an den Genius, d.h. Widerwillen gegen Stärkung und Verengerung.

18 [3]

Absicht der Natur zur Vollkommenheit zu kommen. Der Genius ist insofern zeitlos. Das Ziel ist immer erreicht.

Das Ziel der Bildung ist die Unterstützung der Natur für diese zeitlose Vollkommenheit: etwa wie die Medezin Unterstützung des Gesundheitstrebens der Natur ist.

Das Kennzeichen dieser höchsten Bildung ist Nutzlosigkeit vom Standpunkte des Egoismus, der Zeitlichkeit.

Dagegen erwirbt sich durch seine Genien ein Volk das Recht zur Existenz: höchster Nutzen.

Aufgabe der Bildung:den Genius zu vollenden, seine Bahnen zu ebnen, sein Wirken möglich zu machen durch Ehrfurcht, ihn ausfindig zu machen.

Damit ist vom Nichtgenius als Bildungsziel verlangt

1. Gehorsam und Bescheidenheit

2. Richtige Erkenntniß über die Enge jedes Berufes

3. Dienstbarkeit für den Genius, Material sammeln.

Das Ganze “Organisation der intellektuellen Kasten.” Damit Hebammendienste für die Geburt des Genius. Höchste und schwierige Arbeit!

Die drei hesiodischen Möglichkeiten.

Speziell: Wiederaufnahme der Wiedererweckung des Alterthums, also der Reformationsbewegung.

18 [4]

Der ist fürwahr der rechte Mann
Der selber sich berathen kann.
Auch der soll unser Lob empfahn,
Der zwar sich nicht berathen kann,
Doch gerne guten Rat nimmt an.
Doch wer sich nicht berathen kann,
Auch fremden Rath nicht gern nimmt an,
O weh! Das ist ein schlechter Mann!
Verloren ist er und verthan!

18 [5]

1. Scenerie. Einleitung. Pistolen. (Duell.)
2. Gymnasium.
3. Realschule.
4. Volksschule.
5. Universität.
6. Die “Häutung.” Sternschnuppe. Pistolen. Gelächter. Kampf in der Höhle. Zukunftstraum.

18 [6]

Zwei Freunde. Bei Rolandseck kennen gelernt. Versprechen, alle Jahre einmal dort zu sein. Gerade diesen Tag mit Verbindung. Viel Mühe, losgemacht.

18 [7]

Der Egoismus des Gelehrten.
Die verfeinerte Neubegier
Unterhaltungssucht
Prüfung des Scharfsinns
ü
ý
þ
 des wissenschaftlichen Menschen.
Man hat sie zeitig gewöhnt, an gewisse Dinge zu denken, das thun sie dann ihr Leben lang, besonders wenn damit auch ein Broderwerb verbunden ist.

18 [8]

Man denke daran, wie selten der ehrliche Mensch ist: wie selten wird die reine Wahrheitsliebe in höheren Dingen sein!

18 [9]

Der Philosoph ist ein Wunder.
Sein Ziel kann jedenfalls nicht die Kultur sein.
Aber ebenso steht es mit dem Kunstwerk.
Beide haben doch ein Verhältniß zur Kultur.
Sie — — —

18 [10]

Über die Zukunft
unserer Bildungsanstalten
.

Sechs öffentliche Vorträge
von
F. N.

Anfang des Jahres 1872.

18 [11]

Erster Vortrag16. Januar.
Zweiter Vortrag6. Februar.
Dritter Vortrag27. Februar
Vierter Vortrag5. März
Fünfter Vortrag23. März
Sechster Vortrag 
Erste Rede gehalten am sechszehnten Januar.
Zweite Rede gehalten am sechsten Februar.

18 [12]

Über die
Zukunft unserer Bildungsanstalten.
Sechs öffentliche Reden,
gehalten
im Auftrage der akademischen Gesellschaft
in Basel

von
Fr. N.

18 [13]

An die allgemeine deutsche
Philologen- und Lehrerversammlung in Leipzig.
Am zweiundzwanzigsten Mai 1872.

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