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Nietzsches Briefe

1871

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Wilhelm Vischer-Bilfinger.
From b/w photograph.
Colorized and enhanced image © The Nietzsche Channel.

Basel, January 1871:
Brief an Wilhelm Vischer-Bilfinger.1

Verehrtester Herr Rathsherr,

für die nachfolgende Combination brauche ich in besonderem Maße Ihren wohlwollenden Rath und Ihre mir schon mehrfach bewährte wahre Theilnahme. Sie werden sehen, daß ich das Wohl der Universität ernsthaft in’s Auge gefaßt habe, und daß deren wirkliches Interesse mich zu der folgenden, etwas ausführlichen Auseinandersetzung nöthigt.

Es wird Ihnen von meinen Ärzten mitgetheilt2 worden sein, in welchem Grade ich wieder leidend bin und daß an diesen unerträglichen Zuständen Überanstrengung Schuld sei. Nun habe ich mich wiederholt gefragt, woraus dieser sich in der Mitte fast jeden Semesters einstellende Zustand der Überanstrengung zu erklären sei; und ich mußte mir sogar überlegen, ob ich nicht meine Universitätsthätigkeit überhaupt abzubrechen habe, als eine für meine Natur ungeeignete Lebensweise.3 Schließlich bin ich aber in dieser Beziehung zu einer anderen Auffassung gelangt, die ich Ihnen jetzt vortragen möchte.

Ich lebe hier in einem eigenthümlichen Konflikt, und der ist es, der mich so erschöpft und selbst körperlich aufreibt. Von Natur auf das Stärkste dazu gedrängt, etwas Einheitliches philosophisch durchzudenken und in langen Gedankenzügen andauernd und ungestört bei einem Problem zu verharren, fühle ich mich immer durch den täglichen mehrfachen Beruf und dessen Art hin und her geworfen und aus der Bahn abgelenkt. Dieses Nebeneinander von Pädagogium und Universität halte ich kaum auf die Länge aus, weil ich fühle, daß meine eigentliche Aufgabe,4 der ich im Nothfalle jeden Beruf opfern müßte, meine philosophische, dadurch leidet, ja zu einer Nebenthätigkeit erniedrigt wird. Ich glaube daß diese Schilderung auf das Schärfste das bezeichnet, was mich hier so aufreibt und mich zu keiner gleichmäßig-heiteren Berufserfüllung kommen läßt, was andernseits meinen Körper erschöpft und bis zu solchen Leiden anwächst, wie die jetzigen sind: die, wenn sie öfter wiederkehren sollten, mich rein physisch zwingen würden, jeden philologischen Beruf aufzugeben.

In diesem Sinne erlaube ich mir, mich bei Ihnen um die durch Teichmüllers Weggang5 erledigte philosophische Professur zu bewerben.

Was meine persönliche Berechtigung, den philosophischen Lehrstuhl zu ambitionieren, betrifft: so muß ich allerdings mein eignes Zeugniß voranstellen, daß ich dazu Potenz und Kenntnisse zu besitzen glaube und mich sogar, Alles in Allem, für jenes Amt befähigter fühle als für ein rein philologisches. Wer mich von meinen Schul- und Studentenjahren kennt, ist nie über die Prävalenz der philosophischen Neigungen6 im Zweifel gewesen; und auch in den philologischen Studien hat mich vorzugsweise das angezogen, was entweder für die Geschichte der Philosophie oder für die ethischen und aesthetischen Probleme mir bedeutsam erschien. Sodann stimme ich völlig Ihrem Urtheile bei und mache es für mich geltend, daß bei der augenblicklichen etwas schwierigen Lage der Universitätsphilosophie und bei der geringen Zahl der wirklich geeigneten Bewerber derjenige einiges Anrecht mehr hat, der eine solide philologische Bildung aufzuweisen hat und bei den Studierenden die Theilnahme für eine sorgfältige Interpretation des Aristoteles und Plato wecken kann. Ich erinnere daran, daß ich bereits zwei Collegien angekündigt habe, die in diesem Sinne philosophischer Natur waren "die vorplatonischen Philosophen mit Interpretation ausgewählter Fragmente"7 und "über die platonische Frage."8 So lange ich Philologie studiere, bin ich nie müde geworden, mich mit der Philosophie in enger Berührung zu erhalten; ja meine Haupttheilnahme war immer auf Seiten der philosophischen Fragen, wie mir mancher bezeugen kann, der mit mir umgegangen ist. Von hiesigen Collegen möchte zB. Overbeck darüber einigen Aufschluß geben können, von Auswärtigen Keiner mehr als mein Freund Dr. Rohde Privatdozent in Kiel. Es ist eigentlich nur dem Zufall zuzuschreiben, daß ich nicht von vornherein für Philosophie meine Universitätspläne gemacht habe: dem Zufall, der mir einen bedeutenden und wahrhaft anregenden philosophischen Lehrer versagte: worüber man bei der jetzigen Constellation der philosophischen Zustände an Universitäten sich gewiß nicht wundern darf. Gewiß aber würde hierin einer meiner wärmsten Wünsche erfüllt, wenn ich auch hier der Stimme meiner Natur folgen dürfte: und ich glaube hoffen zu können, daß nach Beseitigung jenes vorhin erwähnten Conflikts auch mein körperliches Befinden ein bei weitem regelmäßigeres sein wird. Als befähigt für eine philosophische Lehrstelle werde ich mich bald genug öffentlich ausweisen können: meine gedruckten Arbeiten über Laert. Diog.9 sind jedenfalls auch für meine philosophisch-historischen Bestrebungen geltend zu machen. Für pädagogische Fragen10 und Untersuchungen habe ich immer Theilnahme gehabt: darüber lesen zu dürfen wird mir eine Freude sein. Von neueren Philosophen habe ich mit besonderer Vorliebe Kant11 und Schopenhauer12 studiert. Sie haben aus den letzten 2 Jahren gewiß von mir den guten Glauben gewonnen, daß ich das Unpassende und Anstößige zu vermeiden verstehe und daß ich unterscheiden könne, was sich im Vortrag vor Studierenden schickt, was nicht.

Wenn ich Ihnen nun meine Kombination völlig darstellen darf, so hatte ich geglaubt, daß Sie in Rohde einen überaus geeigneten Nachfolger für meine philologische Professur und Stelle am Pädagogium finden würden. R., mir seit 4 Jahren auf das Genaueste bekannt, ist von allen jüngeren Philologen, die mir vorgekommen sind, der allerbefähigste und für jede Universität, die ihn erwirbt, ein wahrer Schmuck; zudem ist er wirklich noch zu haben, während ich höre, daß man in Kiel damit umgeht, durch Gründung einer neuen philolog. außerordentl. Professur ihn dauernd dort festzuhalten. Ich kann nicht genug aussprechen, wie sehr mir das Dasein hier in Basel durch die Nähe meines besten Freundes erleichtert würde. — Die ganze Konversion der Dinge könnte sofort mit dem Beginn des neuen Sommersemesters beginnen, so daß also keinerlei Lücken in der Besetzung der Stellen eintrete. Ich meinerseits wäre sofort bereit, Ihnen die Ankündigung meiner philosoph. Vorlesungen zu machen und würde durch eine regelmäßige Antrittsvorlesung im Anfange des Sommers meine neue Stellung inaugurieren.

Lassen Sie sich, verehrtester Herr Rathsherr, von der Sonderbarkeit der vorgeschlagnen Combination nicht erschrecken und würdigen Sie dieselbe einer Erwägung.

Um Ihre Nachsicht, Ihren Rath, Ihre Theilnahme bittend

bin ich in hochachtungsvoller
Ergebenheit der Ihrige

Dr. Fr. Nietzsche Prof. o. p. der klass. Philol.

1. Wilhelm Vischer-Bilfinger (1808-1874): Swiss philologist, politician, and at the time rector of the University of Basel.
2. Cf. Basel, shortly before 02-15-1871: Letter from Dr. Carl Liebermeister (1833-1901) to Wilhelm Vischer-Bilfinger. In: KGB II 7/1, p. 627. From 1865-1871, Liebermeister was professor of pathology at Basel, and chief physician of its medical clinic. In his letter, Liebermeister suggested Lugano as a suitable place for Nietzsche to recover from a gastric illness. On February 15, 1871, the Board of Trustees of the University of Basel stated in its minutes: "Laut Schreiben des Hrn. Prof. Liebermeister habe Hr. Prof. Nietzsche behufs Wiederherstellung seiner Gesundheit bis Ende des Wintersemesters beurlaubt werden müssen." (According to a letter from Herr Prof. Liebermeister, Herr Prof. Nietzsche must be given a leave of absence until the end of the winter semester in order to restore his health.)
3. Cf. Basel, 12-15-1870: Letter to Erwin Rohde in Hamburg. "Auf die Dauer nämlich sehe auch ich ein, was es mit der Schopenhauerischen Lehre von der Universitätsweisheit auf sich hat. Es ist ein ganz radikales Wahrheitswesen hier nich möglich. Insbesondre wird etwas wahrhaft Umwälzendes von hier aus nicht seinen Ausgang nehmen können. // Sodann können wir nur dadurch zu wirklichen Lehrern werden, daß wir uns selbst mit allen Hebeln aus dieser Zeitluft herausheben und daß wir nicht nur weisere, sondern vor allem bessere Menschen sind. Auch hier spüre ich vor allem das Bedürfniß, wahr sein zu müssen. Und wiederum ertrage ich deshalb die Luft der Akademien nicht mehr zu lange." (In the long run I also see what Schopenhauer's doctrine of university wisdom is all about. A completely radical way of truth is not possible here. In particular, something truly revolutionary will not be able to start from here. // Afterward we can only become real teachers if we lift ourselves out of the atmosphere of these times with every lever we can so that we become not only wiser, but above all better human beings. Here, too, I feel above all the need to be true. And that is another reason why I cannot suffer the academic atmosphere much longer.)
4. Cf. Basel, Late January and 02-15-1870: Letter to Erwin Rohde. "Die Philologenexistenz in irgend einer kritischen Bestrebung, aber 1000 Meilen abseits vom Griechentum wird mir immer unmöglicher. Auch zweifle ich, ob ich noch je ein rechter Philologe werden könne: wenn ich es nicht nebenbei, so zufällig erreiche, dann geht es nicht. Das Malheur nämlich ist: ich habe kein Muster und bin in der Gefahr des Narren auf eigne Hand. Mein nächster Plan ist, vier Jahre Culturarbeit an mir, dann eine jahrelange Reise — mit Dir vielleicht. Wir haben wirklich ein recht schweres Leben, die holde Unwissenheit an der Hand von Lehrern und Traditionen war so glücklich-sicher." (The philologist's existence in any critical endeavor, but 1000 miles away from the Greeks, is becoming increasingly impossible for me. I also doubt whether I could ever become a true philologist: if I do not achieve it incidentally, thus by accident, then it won't work. The misfortune is: I have no model and am in danger of making a fool of myself all on my own. My immediate plan is four years of cultural work on myself, then a year-long journey — perhaps with you. We really have a quite difficult life, sweet ignorance guided by teachers and traditions was such bliss and safe.)
5. Gustav Teichmüller (1832-1888) gave up the Chair of Philosophy at Basel, which he had held since 1868, for a position at the University of Dorpat.
6. Cf. Nietzsche's notes from 1868: "Zu Schopenhauer" (On Schopenhauer); and "Der Begriff des Organischen seit Kant" (On the Concept of the Organic since Kant). English translations in: Nietzsche's Writings as a Student. The Nietzsche Channel, 2012, 145-201.
7. Nietzsche did not lecture on "Die vorplatonischen Philosophen" (The Pre-Platonic Philosophers) until SS1872.
8. "Über die platonische Frage" (On the Platonic Question) was not held. But in WS1871-72, he taught "Einfährung in das Studium der platonischen Dialoge" (Introduction to the Study of the Platonic Dialogues).
9. See The Nietzsche Channel's list of and links to Nietzsche's philological writings here.
10. In WS1872, Nietzsche delivered five lectures "Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten" (On the Future of our Educational Institutions). In German. In English.
11. Immanuel Kant (1724-1804): German philosopher. See Note 6.
12. Arthur Schopenhauer (1788-1860): German philosopher. See Note 6.

 


Friedrich Nietzsche.
From tinted photo taken by:
Grato Brunel (1840-1920).1
Lugano, Switzerland, Spring 1871.
Colorized and enhanced image ©The Nietzsche Channel.

Lugano, nach dem 22. März 1871:
Brief an Franz Overbeck.

Mein lieber Freund und College, wundern Sie Sich nicht über den Exceß meiner Schreibunseligkeit? Ihnen so lange nicht zu schreiben! Ich wundere mich sehr darüber! Glauben Sie mir wenigstens, wie getreulich ich Ihrer gedacht und wie dankbar ich mich an viele Züge Ihrer mitleidigen Krankenpflege erinnert habe.2 Dank Ihnen, Dank Ihrem Pelz bin ich diesmal noch so leidlich weggekommen — in jeder Bedeutung des Wortes.3 Es war gewiß die höchste Zeit; denn mir kommt es jetzt, beim Nachdenken über den Baseler Januar,4 so vor, als ob ich in fortwährender traumhafter Überspanntheit aller Nerven herum gelaufen sei und Ihnen in diesem Zustande gewiß nicht sehr bequem gefallen sei. Und Sie haben mich damals ausgehalten und sind mit mir spazieren gegangen etc. etc. Zum Lohne dafür sollten Sie plötzlich an diesen blauen See versetzt werden — nur um Gottes Willen heute nicht, bei abscheulicher norddeutscher Regenluft und dickem pelzartigen Nebel! Aber vielleicht morgen oder übermorgen! Dann würden wir zusammen nach den ersten Blumen des Frühjahrs suchen und sie vielleicht auch eben so sicher hier finden wie in Dresden, das wie ich glaube Sie in diesen Ferien besuchen werden. Wenn wir eine warme Stelle am See finden sollten, so würden wir uns dort, unter kleinen Schlangen und Eidechsen, niederlassen: obwohl ich meine daß der Plauensche Grund5 auch diese Genüsse zu schaffen vermag. Wenn uns sehr wohl zu Muthe wäre, könnten wir uns sogar auf einen Kahn setzen und uns auf dem See herumfahren lassen, freilich nicht ohne Fußsack und mit der Wahrscheinlichkeit eines Schnupfens.6 Sie sehen, daß wir hier auch einige norddeutsche Anwandelungen haben, vielleicht mehr als in der Nordschweiz, die, in Folge des dort constatirten "Deutschenhasses,"7 auch wohl republikanische, durch ein Referendum zu erzielende und jedenfalls nicht norddeutsche Witterungsverhältnisse hat. Hier neigt man zu Preußen: ja wir haben, ohne jeden Mord, neulich eine Geburtstagsfeier Kaiser Wilhelms8 uns gestatten können und "lebende" Bilder gestellt, ohne fürchten zu müssen, daß man auf dieselben schießt. Ja es giebt hier harmlose Deutsche, die sogar die Zither zu spielen wagen, ja es muß sogar bekannt werden, daß hier zwei, seit gestern 4 verkappte preußische Offiziere leben, die ohne jede Waffe am See spazieren und an Feiertagen sogar ihre Uniform tragen. Alles zusammen constatirt ein Wohlbefinden in Lugano, welches sicherlich das in Basel übertrifft und vielleicht nur noch vom Wohlbefinden in jeder deutschen Stadt, jedenfalls in Dresden, übertroffen wird. Es wäre also ein schlechter Lohn, wenn Sie für Ihre an mir bewiesene Mildthätigkeit aus Dresden hierher verzaubert würden: weshalb ich daran denke, Ihnen auf eine andre Art meine Dankbarkeit auszudrücken. Hier ist erstens meine Photographie, die nur zum geringsten Theil zeigt, daß ich mich gebessert habe, gerade aber die wichtigsten Veränderungen im Ganglien- und Saugadersystem nicht wiedergiebt, sondern den Mantel über dieselben gedeckt hat.

Mit diesem, so wie mit Ihrem Pelz verbleibe ich der ich war, frierend und fröstelnd und Ihrer herzlich gedenkend

Ihr dankbarer Freund,
Kamerad und College, ja Mitmensch
Friedr. Nietzsche

1. See GSA 101/12. Nietzsche with overcoat, hat, scarf, and gloves. There is little information on the location of Brunel's studio in Lugano, but it was probably situated on one of the lakeshore streets. The photo seen here is a 2000 modified version of the 1871 original: the coat has been lengthened, and the background extended.
2. In February, due to poor health, Nietzsche took a leave of absence for the rest of the semester, and went to Lugano along with his sister. This is the first letter Nietzsche wrote to Overbeck (they lived in the same boarding house in Basel). During his six-week stay in Lugano, Nietzsche worked on his manuscript "Ursprung und Ziel der Tragödie" (Origin and Goal of Tragedy), which he would later refashion into the Birth of Tragedy. Overbeck, on the other hand, spent time in Dresden visiting his family after the semester ended.
3. Nietzsche was suffering from a variety of ailments, including stomach and intestinal problems. Cf. Basel, 02-06-1871: Letter to Franziska and Elisabeth Nietzsche.
4. That is, when he started feeling ill.
5. A southwestern part of Dresden.
6. At the Hotel du Parc in Lugano, Nietzsche and his sister met Adolph von Moltke (the brother of Field Marshal Helmuth Karl Bernhard von Moltke) who was staying there with his family. Moltke, while taking a boating trip around the lake, caught pneumonia and died on April 7.
7. See Tribschen, 04-02-1871: Letter from Cosima Wagner to Nietzsche in Lugano.
8. March 22.

 


Cosima Wagner.
From b/w photo, ca. 1870-72.
Colorized and enhanced image ©The Nietzsche Channel.

Tribschen, 2. April 1871:
Brief von Cosima Wagner.1

Geehrtester Herr Professor,

Ich komme vom Bahnhof wohin ich meine Mutter begleitet habe,2 welche acht bis zehn Tage hier auf Tribschen zugebracht hat. Seit dem Ausbruch des Krieges,3 ist die arme Frau auf Irrfahrten, sie wollte von Tribschen endlich nach Hause gelangen, doch die letzten Nachrichten aus Paris machen es für Jeden unmöglich irgend einen Plan zu fassen. Die Franzosen — ich meine die guten — sind wirklich bejammernswerth, es ist ihnen auch gar nicht zu helfen, und sie müssen diese Auflösung ihres Landes wie ein Naturereigniss, Erdbeben oder Ueberschwemmung, ertragen. Sieben Jahre hatte ich meine Mutter nicht gesehen, für sie wie für mich gewichtige Jahre; mir bangte vor der Vereinigung, nun aber fand ich sie zu meinem Erstaunen rüstig und heiter, und erkannte in ihr den schönsten Zug des früheren Französischen Wesen's, den heroischen Leichtsinn. Als Wagner ihr das Gebet aus Lohengrin vorsang,4 brach sie in Weinen aus es war mir als ob sie fühlte dass diese Kraft durchaus siegreich sein musste. Tribschen hat ihr einen grossen Eindruck gemacht, sie sagte es sei das Leben wie sie es geträumt habe. Nun habe ich sie entlassen; wann und wie sehen wir uns wieder?

Dieser Besuch ist die einzige Veränderung auf Tribschen gewesen; ich und die Kinder wir haben gearbeitet, und der Meister, wie Sie gesehen haben werden, hat einen "Kaisermarsch"5 komponirt, dessen Schluss, Volksgesang, ich Ihnen in der Correktur zuschicke, damit Sie etwas Voraus haben. Auch sind Sie in so guter deutscher Gesellschaft. dass Sie gewiss gern dem Kaiser "Heil" zurufen werden, täusche ich mich, oder ist Ihre Stimmung nicht wesentlich verändert? Mich dünkt wir würden uns jetzt über Elsass leicht verständigen. Ich beneide Sie um die Bekanntschaft mit dem "Bruder," Alles was den Namen Moltke trägt erscheint mir verehrungswürdig; 6 vielleicht machen Sie gerade dieser Familie, eine Freude mit dem "Kaiserlied," welches meine Kinder sehr gut singen, und womit sie durchaus ihre alte Grossmama erfreuen wollten.7 Sie haben Sultzer sehr richtig beurtheilt, er hat wieder einen Beweis von Redlichkeit gegeben, der wie das Haupt der Medusa wirken muss, in einer Welt die durch Unwahrheit besteht; er hat namentlich die Schweizer erschreckt, denen die Flausen von A. Escher viel willkommner waren.8 Mich hat S[ulzer] wieder ergriffen, und ich erkannte den Grund der Freundschaft zwischen zwei so verschiedene[n] Naturen, wie er und Wagner sind, in der unerbittlichen Wahrhaftigkeit der Beiden. Wie des Meister's Wahrhaftigkeit sich nun im deutschen Reich ausnehmen wird werden wir recht bald sehen. Wir gedenken den 15ten April von hier Abschied (freilich schweren) zu nehmen. Erstes Ziel ist Augsburg, dann Bayreuth, zur Besichtigung, darauf Leipzig und schliesslich! Berlin wo W[agner] einen Vortrag über "die Bestimmung der Oper" in der Akademie, halten will.9 Unsre Pläne haben wir sehr ausgearbeitet, und mit uns wären wir fertig, wie es da draussen steht muss sich zeigen. Ich freue mich nur auf Leipzig; Ottilie Brockhaus hat uns vor kurzem wieder mit einem Brief erfreut; die Berufung hat dort sehr befriedigt und sie bat uns Ihnen noch besonders zu danken, denn Sie hätten "als wahrer Freund" an sie gehandelt, und stellt den Besuch der ganzen Familie in Aussicht.10 Wie steht es aber mit unsrem Wiedersehen? Verstehe ich Sie recht so fällt Ihre Heimkehr mit unsrer Abreise zusammen, sollten Sie aber vor dem 15-20ten, die Reise antreten, so versteht es sich von selbst dass Sie auf Tribschen willkommen sind.11 Aber das Wetter lässt sich übel an, die frischen Grashalme die durch den Schnee lugen, geben eine seltsame Färbung der Landschaft und eine melancholische Stimmung. Sie werden gewiss möglichst lange in Lugano verweilen wo Sie sich doch erholt haben. Sollten Sie aber an Tribschen während unserer Abwesenheit vorbeifahren, so besuchen Sie doch die Kinder denen ich es versprochen habe, und die gar vereinsamt sich fühlen werden. Soll ich Ihnen nun zum Schluss sagen dass ich mit Ihrer Photographie nicht zufrieden bin? Warum haben Sie sich denn den Hut und die trotzige Haltung die ich [an] Ihnen nie gesehen, aufnöthigen lassen? Dennoch danke ich freundlich sie mir zugeschickt zu haben. Nichts wüsste ich Ihnen sonst zu berichten, das Wetter prüft sehr, auch hartnäckige Kinderhusten, und meine Augen die schwach und schwächer werden, das aber wovon man lebt ist und bleibt da. —

Haben Sie Bellinzona gesehen? Ein gar hübscher Fleck, wo ich den ersten Eindruck von italienischer Bevölkerung erhielt, indem die alte Postmeisterin mich mit einem Schwall von Segenswünschen entliess. Nun leben Sie wohl und erholen Sie sich recht; der "Kaiser" grüsst Sie und die Freunde; von mir empfangen Sie die besten Wünsche.

C. Wagner

Alles herzliche der lieblichen Schwester. Richter ist bei uns geblieben; der Intendant in Pesth komponirt Opern!12 Das sagt wohl alles, und da gehört R[ichard] nicht hin. Wir haben viel für die Mutter musicirt, "unbekannte Musik," und auch Quartett.

1. Cosima Wagner destroyed all her correspondence from Nietzsche. However, we still have the following entries from her diary about Nietzsche at this time:
03-26-71Brief von Pr. Nietzsche aus Lugano. (Letter from Pr[of]. Nietzsche in Lugano.)
04-03-71Bei unsrem Frühstück meldet man uns plötzlich Pr. Nietzsche, welcher von Lugano ankommt und hier einige Tage zubringen wird. Er scheint sehr leidend. (At our breakfast Pr[of]. Nietzsche is suddenly announced, who comes from Lugano and will spend a few days here. He appears very run down.)
04-04-71Schöner Aufsatz über den "Beethoven" in einer englischen Zeitung (Academy), der Verfasser ein deutscher (Franz Hüffer), Bekannter von Pr. Nietzsche, ein früherer Gegner R.'s. (Nice article on "Beethoven" in an English periodical (Academy), the author a German (Franz Hüffer), acquaintance of Pr[of]. Nietzsche, a former opponent of R.)
04-05-71Pr. N. liest mir aus einer Arbeit vor (Ursprung und Ziel der gr. Tragödie), die er R. widmen will; große Freude daran; man sieht hier einen sehr begabten Menschen von R.'s Gedanken auf eigene Weise durchdrungen. (Pr[of]. N. reads to me from a work (Origin and Goal of Gr[eek] Tragedy) which he wants to dedicate to R.; great delight over that; in it one sees a gifted man imbued with R.'s ideas in his own way.)
04-08-71 Pr. Nietzsche verabschiedet sich, nachdem er die Kinder mit einer grünen Schlange beglückt hat. (Pr[of]. Nietzsche departs, after making the children happy with a green snake.)

2. Marie Catherine Sophie Gräfin d'Agoult (1805-1876): mistress of Franz Liszt, and Cosima Wagner's mother, who wrote works under the pseudonym Daniel Stern. See her ca. 1861 photo, and her entry in Nietzsche's Library.
3. The Franco-Prussian War began on July 19, 1870.
4. Opera by Richard Wagner. See Lohengrin, I, iii: "Mein Herr und Gott, nun ruf ich dich, ...."
5. The "Imperial March" composed to celebrate Prussia's victory and occupation of Paris. "Wagner finished the Orchestral Sketch of the Kaisermarsch on the 25th [of February 1871], and completed the full score on the 15th March [1871]." See Ernest Newmann, The Life of Richard Wagner. Vol. 4. 1866-1883. New York, Knopf, 1946: 279.
6. At the Hotel du Parc in Lugano, Nietzsche and his sister met Adolph von Moltke (the brother of Field Marshal Helmuth Karl Bernhard von Moltke) who was staying there with his family. Moltke, while taking a boating trip around the lake, caught pneumonia and died on April 7.
7. Wagner's "Kaiserlied":

Heil dem Kaiser! Konig Wilhelm!
Aller Deutschen Hort und Freiheitswehr!
Höchste der Kronen,
wie ziert dein Haupt sie hehr!
Ruhmreich gewonnen
soll Frieden dir lohnen!
Der neuergrünten Eiche gleich,
erstand durch dich das deutsche Reich:
Heil seinen Ahnen,
seinen Fahnen,
die dich führten, die wir trugen,
als mit dir wir Frankreich schlugen!
Feind zum Trutz,
Freund zum Schutz,
allem Volk das deutsche Reich zu Heil und Nutz!
Hail to the Emperor! King William!
The treasure and defender of liberty of all Germans!
Loftiest of crowns,
How it adorns thy august head!
Gloriously won
Peace shall be your reward!
Like the oak, newly turned green,
The German Empire rose through thee:
Hail to its forefathers,
To its ensigns,
Who led thee, which we carried,
When we, with you, defeated France!
Defier of foes,
Guardian of friends,
The German Empire is for the salvation and benefit of all people!

For the lyrics sung by the children, see Ernest Newmann, The Life of Richard Wagner. Vol. 4. 1866-1883. New York, Knopf, 1946: 276.
8. Alfred Escher (1819-1882), Swiss railway titan, politician and financier (founder of Credit Suisse). Johann Jakob Sulzer (1821-1897), Swiss politician (Sulzer took over the position of Cantonal Secretary from Escher) and financier (founder of UBS). An old friend and patron of Wagner from his time in Zurich, Sulzer was now the president of his native city of Winterthur. According to Cosima's diary entry for April 16, Sulzer explained that the events in Zurich were the result of "Germanophobia." See the details about the so-called Music Hall Riot in The New York Times report of March 12, 1871; and the more recent November 26, 2013 article in the Tagblatt der Stadt Zürich. Read the original "invitation" that sparked the entire ordeal. Sulzer appeared before the Cantonal Council on March 14 and spoke about Germanophobia being the possible cause of the riot. Escher dismissed the claim as "groundless and irrational" (Neue Zürcher Zeitung, 21. März 1871).
9. Über die Bestimmung der Oper (On the Destiny of Opera), a lecture delivered on April 28, 1871 to the Prussian Academy of Arts in Berlin.
10. Ottilie Brockhaus, wife of Professor Hermann Brockhaus, was Richard Wagner's sister. Nietzsche had sponsored their son and Wagner's nephew, Friedrich Arnold Brockhaus (1838-1895), for a position at Basel University. At the time, he was a law professor at the University of Jena. See Cosima's diary entry for 01-03-71: "Brief an Pr. Nietzsche, welcher die Berufung unsres Neffen Fritz Brockhaus nach Basel erwirkt hat." (Letter to Pr[of]. Nietzsche, who has been instrumental in getting our nephew Fritz Brockhaus called to Basel.)
11. See Note 1.
12. Hans Richter (1843-1916) was the principal conductor of the Budapest National Theater from 1871-1875.

 



Erwin Rohde, Carl von Gersdorff, Friedrich Nietzsche.
From tinted photo by the business: "Victoria Karte."
Leipzig, October 1871.
Reproduced by Ferdinand Henning, Naumburg.1
Colorized and enhanced image ©The Nietzsche Channel.

Naumburg, 20. Oktober 1871:
Brief an Erwin Rohde.

Mein lieber Freund,

heute sende ich Dir nur ein Wörtchen2 zur Begleitung der [Leipzig] Meßphotographie, die Henni[n]g zu meiner Ergetzung vorgestern abgeliefert hat. Besagter Photograph will von uns noch 1 Thaler, wodurch für Jeden von uns noch die Ausgabe von 10 Srg. erwächst. Inzwischen habe ich bezahlt. Wir stehen auf dieser Photographie etwas verschoben und ich vornehmlich "unschön gekrümmt," mit einem stumpfen Blicke, aus dem die ganze Dummheit der Messe, sammt ihren Spirituosen, redet.3 Im Übrigen — senza frivolita4 — wir waren doch die glücklichsten Meßjuden5 in Leipzig, ja wir dürften die Rollen aus dem Lumpacivagabundus6 unter uns vertheilen, wobei ich auf den Schuster Anspruch erhebe, von wegen des delirium tremens clemens demens.7

Der verloren gegangene "Faust" ist inzwischen von mir und Gustav Krug wieder auf dem Knabenberg, an einer Stelle, wo Gersdorff gerastet hatte, aufgefunden worden: was ich als ein herrliches omen preise.8 Die erste Stelle, die ich in dem Buche aufschlug, war: Altmayer: "Nun sag mir eins, man soll kein Wunder glauben."9 Wodurch ich an unser Meßwunder und das Adventmirakel unsrer Existenz in Leipzig lebhaft erinnert wurde.

"Mein! Sollte wohl der Wein noch fließen?"10

Ich glaube es fast, mein lieber Freund, es war keine Taschenspielerei, unsre Geisterscheinung in Leipzig.11 Wir waren dort und werden dort sein:12 was der Jude mit dem Worte Jehova ausdrücken soll. Herr, gedenke der rohden Stube!13

Es segne Dich der heiige Pythagoras, mich der heilge Frit[z]sch und uns alle das Ding an sich!14

Morgen reise ich nach Basel zurück, mich vom Mahle meiner Ferienfreuden wie ein satter Zecher erhebend. So solenn und üppig habe ich sie nie verlebt und ich weiß, was ich meinen Freunden zu danken habe. Noch mehr aber allen Dämonen, denen wir in einer Stunde nächstens ein gemeinsames Dankopfer bringen wollen: wodurch wir die Idealität von Zeit und Raum einmal glänzend bestätigen wollen.15 Nächsten Montag Abends um 10 Uhr erhebe ein Jeder von uns ein Glas mit dunklem rothen Wein und gieße die Hälfte davon in die schwarze Nacht hinaus, mit den Worten ,16 die andre Hälfte trinke er aus. Probatum est. Gesegn' es Samiel! Uhu!17 — An Gersdorff mache ich die Meldung.18

Habe Dank, mein lieber lieber Freund!

FN.


1. From Oct. 12-14, the three friends spent time in Leipzig, and attended the Leipzig Trade Fair; on the 15th, they celebrated Nietzsche's 27th birthday in Naumburg, where Henning reproduced this photograph. It was then reproduced ca. 1912 by Louis Held (1851-1927) in Weimar. See GSA 101/41. Carl Ferdinand Henning (1832-?): German portraitist and photographer with a studio at Topfmarkt 14, Naumburg. Henning took 5 photographs of Nietzsche from 1862-1868, and also reproduced two photos: this photo taken at the 1871 Leipzig Trade Fair, depicting Erwin Rohde, Carl von Gersdorff, and Nietzsche; and a photo taken in Basel in 1871 by Friedrich Hermann Hartmann. In 1862, Henning took three photos of Nietzsche. Nietzsche then ordered 2 sets of the three photos, making six in total. The Nietzsche Channel owns one of the 1862 photos (another copy is at GSA 101/3).
2. The following was written on the back of the photo (GSA 101/41, 8): "Zur Erinnerung an 3 glückliche Tage, verlebt in Leipzig am 12t., 13t., und 14t. October 1871, wurde dieses Conterfei in einer Meßbude begonnen und in Naumburg a./S. vollendet. Dr. Friedrich Nietzsche. ordentl. Professor der class. Philologie and der Universität Basel (Prophete rechts); Dr. Erwin Rohde, Privatdocent der class. Philologie and der Universität Kiel (Prophete links); Carl von Gersdorff, Kammer Gerichts Referendarius (das Weltkind in der Mitten)." (To commemorate 3 happy days spent in Leipzig on the 12th, 13th, and 14th October 1871, this likeness was begun in a fair booth [Meßbude] and completed in Naumburg o[n] t[he] S[aale]. Dr. Friedrich Nietzsche, Professor Ord[inarius] of Class[ical] Philology at the University of Basel (prophet on the right); Dr. Erwin Rohde, Lecturer of Class[ical] Philology at the University of Kiel (prophet on the left); Carl von Gersdorff, Cameral Tribunal Referendary [i.e., an attorney] (the child of the world in the middle).)
3. Leipzig's large commercial fair was rife with, among other things, radicals, con artists, spiritualists, and booze.
4. "In a frivolous sense."
5. Meßjude: a pun on Meßbude (see Note 2). Jews had participated in the Leipzig Trade Fair since 1598, while being subjected to various indignities levied upon them, as opposed to the fairs in Frankfurt, which treated them as equals. Once freedom of domicile was granted to all Prussian citizens in 1812, Jewish immigration to cities increased dramatically. See Michael A. Meyer, Michael Brenner, German-Jewish History in Modern Times. New York: Columbia Univ. Press, 1996-98. 1:133-34; 2:23-28.
6. Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt. Wien: Wallishausser, 1850 (The Evil Spirit Lumpazivagabundus, or the Dissolute Trio), is a farce by Johann Nestroy about three vagabonds.
7. Delirium tremens clemens demens: DTs and mild dementia (from which Knieriem, the chronic drunk shoemaker in Nestroy's play, suffers).
8. Carl von Gersdorff's copy of Johann Wolfgang von Goethe's Faust.
9. Cf. Goethe, Faust, 1:2336: "ALTMAYER. Nun sag' mir eins, man soll kein Wunder glauben!"
10. Ibid., 1:2332: "[ALTMAYER.] "Mein! Sollte wohl der Wein noch fließen?"
11. Leipzig at the time was a hotbed of spiritualism.
12. Cf. Exodus 3:14: "God said to Moses, 'I am who I am. [Alternatively: 'I will be what I will be.'] This is what you are to say to the Israelites: 'I am has sent me to you.'"
13. Probably alluding to a place they visited while in Leipzig, perhaps a tavern.
14. The Pythagoras reference alludes to the first part of Rohde's "Die Quellen des Iamblichus in seiner Biographie des Pythagoras (The Sources of Iamblichus in his Biography of Pythagoras)." In: Rheinisches Museum für Philologie. N.F. Bd. 26 (1871), 554-576. The one to Fritzsch is regarding Ernst Wilhelm Fritzsch, to whom Nietzsche gave his manuscript of The Birth of Tragedy for publication. As for the allusion to the Kantian "thing-in-itself (Ding an sich)," Rohde's birthday present to Nietzsche was a small box with a humorous poem inside about his search for a suitable gift. The poem concludes with the lines: "'Nun rath,' o Fritze, kennst Du mich?' / (An dieser Stelle öffnet sich das Kästchen und ein Teufel schnellt empor mit einem Zettel in der Hand): / Es gratulirt 'das Ding an sich'!" ("Now, guess, O Fritze, do you know me?" / (At this point the box opens and a demon pops up with a note in its hand): / Wishing you 'the thing-in-itself'!")
15. Another allusion to the transcendental idealism of Kant.
16. "Khairete diamones!" (Hail, demons!) See 18. below.
17. "It's approved." "Bless it, Satan! Eagle owl!" Cf. Carl Maria von Weber, Der Freischütz, 2, vi.
18. Rohde and Gersdorff complied with Nietzsche's wishes, and at the appointed hour made the "offering" to the "demons" that had been watching over them during their celebratory reunion. Nietzsche did the same, at the home of Jacob Burckhardt, who joined in.

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